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Argumente & Initiativtext

1.) Die Familienzeit ist ein tragendes Generationenwerk

Die Schweiz verändert sich: Die Bevölkerung wird immer älter und es leben mehr Menschen in Rente als früher – gleichzeitig werden immer weniger Kinder geboren, die Geburtenrate sinkt auf rekordtiefe 1.3 Kinder pro Frau. In vielen Branchen verschärft sich der Fachkräftemangel. 

Die Hauptlast für das Erwirtschaften des Wohlstands dieses Landes trägt die mittlere Generation: Sie finanzieren als Erwerbstätige die Sozialwerke, ziehen die künftige Generation gross und betreuen oft gleichzeitig pflegebedürftige Angehörige. 

Die Familienzeit ist das neue Generationenwerk, welches erwerbstätigen Eltern die nötige Infrastruktur bietet, damit sie die gesamte Gesellschaft tragen können. 

 

2.) Die Familienzeit schafft Chancengleichheit in Beruf und Familie

Elternschaft ist eine geteilte Verantwortung. Die heutige Regelung wird dem aber nicht gerecht, sondern sie weist einseitig Rollen zu und bedient Stereotype: Die Mutter zuhause beim Kind, der Vater im Büro oder in der Werkstatt – diese Rollen spuren wir mit der aktuellen Gesetzgebung von 14 Wochen Mutterschaftszeit und 2 Wochen Urlaub für den zweiten Elternteil weiter vor. 

Damit benachteiligen wir Frauen auf dem Arbeitsmarkt, weil sie allein das Erwerbsausfallsrisiko einer Elternschaft tragen. So werden sie bei Anstellungen und Beförderungen benachteiligt. Sie benachteiligt aber auch Männer in der Betreuung ihrer Kinder, weil sie Vätern in der klassischen Rolle als Hauptverdiener vorsehen. Über zwei Drittel der Schweizer Männer wollen nach der Geburt eines Kindes länger als zwei Wochen zu Hause bleiben. 

Damit die Familienzeit die Arbeitsmarktpartizipation der Mütter maximal fördert, muss sie 

a.) egalitär 

b.) nicht übertragbar 

c.) alternierend ausgestaltet sein. 

Hier setzt die Familienzeit-Initiative an, indem sie für beide Elternteile eine gleich lange Familienzeit von je 18 Wochen einführt.Eine paritätische Elternzeit vereinfacht den Wiedereinstieg für Frauen in den Beruf, was zu einer Erhöhung der Löhne der Mütter führt und damit zu einer Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles innerhalb eines Haushalts.. 

3.) Die Familienzeit ist clevere Wirtschaftspolitik und schafft gleich lange Spiesse für KMU und strukturschwache Regionen

Die Familienzeit setzt das enorme Fachkräftepotenzial von Eltern frei und reduziert so den Fachkräftemangel. Insbesondere eine fair ausgestaltete Elternzeit führt dazu, dass Mütter nach der Geburt eines Kindes schneller und in einem höheren Pensum ins Erwerbsleben zurückkehren. 

Zahlreiche grosse Unternehmen in den Wirtschaftszentren bieten ihren Mitarbeitenden bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und gewähren teils deutlich längere Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaube als gesetzlich vorgesehen. Nicht aus sozialen Gründen, sondern aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen: So können sie trotz verbreitetem Fachkräftemangel Talente anziehen, und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bindet Mitarbeitende langfristig und lässt sie so Fluktuationskosten einsparen. 

Der grösste Fachkräftemangel herrscht heute auf dem Land: Eine Familienzeit als Sozialversicherung auf nationaler Ebene schafft hier gleich lange Spiesse für KMU, da sie die finanzielle Last nicht allein tragen müssen. 

4.) Die Familienzeit lohnt sich für die Gesundheit der Eltern, Kinder und Arbeitnehmenden

Ein angemessener Vaterschaftsurlaub kann als Türöffner für eine partnerschaftliche Aufteilung von Familienarbeit dienen und schafft eine stärkere Bindung zwischen Vater und Kind: Väter werden so zu engagierteren und stärker eingebundenen Eltern. Sie entwickeln auch mehr Respekt gegenüber der Betreuungsarbeit zu Hause.  

Der Wiedereinstieg für Mütter gestaltet sich in den ersten Wochen normalerweise reibungsloser, wenn das Kind vorerst vom Vater bzw. dem anderen Elternteil betreut wird.In Ländern, in denen die Elternzeit länger dauert, zeigt sich eine allgemeine Verbesserung des Kindswohls. Und das Risiko, an einer postpartalen Depression, oder an einem Elternburnout zu erkranken, sinkt. 

Die mit der Initiative vorgesehene hundertprozentige EO-Entschädigung bei tiefen Einkommen ermöglicht allen Eltern eine Elternzeit, unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten.. 

5.) Die Familienzeit lohnt sich für die Schweiz

Eine Studie aus dem Jahr 2024, welche die Allianz beim unabhängigen ökonomischen Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Ecoplan in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass sich die Familienzeit auch für die Steuerzahler:innen und den Staat auszahlt: Jedes Jahr werden 2’500 Vollzeitbeschäftigte mehr im Arbeitsmarkt tätig sein, nach 10 Jahren 25’000. Das sind Mütter, die überhaupt, früher und in höheren Pensen in den Beruf zurückkehren. Nach 20 Jahren ist die Investition über höhere Steuern und Sozialversicherungsabgaben refinanziert.

Die Familienzeit ist ein Generationenwerk, dass unsere Gesellschaft in die Zukunft trägt! 

Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert

Hier lässt sich der ganze Initiativtext als PDF herunterladen.